Aktualisiert am 28. Juli 2024 von Ömer Bekar, geprüft und gegengelesen von Rechtsanwalt Olaf Kamper
Ein Widerspruch gegen die Kündigung des Mietvertrags ist notwendig, wenn Sie der Meinung sind, dass die Kündigung ungerechtfertigt oder fehlerhaft ist. Unser Musterschreiben bietet Ihnen eine rechtlich geprüfte Vorlage, die Ihnen hilft, Ihren Widerspruch effektiv und korrekt zu formulieren. Diese Vorlage wurde von erfahrenen Fachanwälten geprüft, um Ihre Erfolgsaussichten zu maximieren.
Straße Hausnummer
PLZ Ort
Vermieter
Straße Hausnummer
PLZ Ort
Ort, Datum
Widerspruch gegen die Kündigung des Mietvertrags vom [Datum der Kündigung], Mietvertragsnummer [Mietvertragsnummer]
Sehr geehrte Damen und Herren,
hiermit lege ich Widerspruch gegen die Kündigung des Mietvertrags vom [Datum der Kündigung] mit der Mietvertragsnummer [Mietvertragsnummer] ein. Nach eingehender Prüfung der Kündigung bin ich der Meinung, dass diese Entscheidung aus folgenden Gründen nicht gerechtfertigt ist:
- Fehlende oder unzureichende Begründung: Die im Kündigungsschreiben genannten Gründe sind nicht ausreichend dargelegt oder nachvollziehbar.
- Formale Fehler: Es sind formale Fehler im Kündigungsverfahren aufgetreten, die die Gültigkeit der Kündigung beeinflussen.
- Vertragswidrige Kündigung: Die Kündigung verstößt gegen die im Mietvertrag vereinbarten Kündigungsbedingungen.
- Härtefallregelung: Die Kündigung stellt für mich eine unzumutbare Härte dar. Beispielsweise würde die Kündigung eine ernsthafte gesundheitliche Beeinträchtigung oder eine erhebliche Verschlechterung meiner Lebensbedingungen nach sich ziehen.
Ich bitte Sie daher, die Kündigung zu überprüfen und mir eine schriftliche Bestätigung des Eingangs dieses Widerspruchs sowie eine erneute Prüfung der Entscheidung zukommen zu lassen. Zudem fordere ich eine detaillierte und nachvollziehbare Begründung Ihrer Entscheidung.
Mit freundlichen Grüßen,
[Unterschrift]Vorname Nachname
Voraussetzungen für den Widerspruch gegen eine Kündigung des Mietvertrags
Voraussetzung | Beschreibung |
---|---|
Fristgerechte Einreichung | Der Widerspruch sollte innerhalb von zwei Monaten nach Erhalt der Kündigung eingereicht werden. |
Schriftform | Der Widerspruch muss schriftlich erfolgen und eine klare Erklärung des Widerspruchs enthalten. |
Begründung | Der Widerspruch sollte eine klare und nachvollziehbare Begründung enthalten, warum die Kündigung als ungerechtfertigt oder fehlerhaft erachtet wird. |
Nachweise und Dokumente | Es sollten alle relevanten Nachweise und Dokumente beigefügt werden, die Ihre Argumente stützen und Ihre Situation belegen. |
Eingangsbestätigung | Es ist ratsam, eine schriftliche Bestätigung des Eingangs des Widerspruchs vom Vermieter anzufordern, um sicherzustellen, dass der Widerspruch bearbeitet wird. |
Du hast eine schöne Wohnung, in der Du Dich sehr wohl fühlst. Sie liegt günstig, mit den Nachbarn kommst Du gut zurecht und auch die Miete samt Nebenkosten ist in Ordnung. Doch plötzlich liegt ein Schreiben in Deinem Briefkasten, in dem Dir der Vermieter die Kündigung des Mietvertrags erklärt. Keine Panik! Du kannst der Kündigung widersprechen und dadurch zumindest eine begrenzte Fortsetzung des Mietverhältnisses erreichen. Alles Wichtige dazu erfährst Du hier.
►Mustervorlage: Widerspruch Kündigung Mietvertrag
Vermieter Ort, den Datum Widerspruch gegen Ihre Kündigung des Mietvertrags vom (Datum) mit Schreiben vom (Datum) erklären Sie die Kündigung unseres Mietverhältnisses zum (Datum). Dieser Kündigung widerspreche ich hiermit. Unter Berufung auf die Härteklausel verlange ich außerdem die Fortsetzung des Mietverhältnisses. Zur Begründung: Ihre Kündigung bedeutet daher eine unzumutbare Härte für mich. In Ihrem Kündigungsschreiben erläutern Sie zwar Ihre Interessen an der Beendigung des Mietverhältnisses. Auch wenn ich diese Interessen nachvollziehen kann, rechtfertigen sie eine Kündigung jedoch nicht. Mit freundlichen Grüßen, Unterschrift
Anschrift
Anschrift
Sehr geehrte/r Frau/Herr (Name)/Damen und Herren,
____________________ (Erläutere, warum die Kündigung Dich unzumutbar hart treffen würde; mögliche Gründe können sein, dass kein angemessener Ersatzwohnraum zu finden ist, Du schwer krank bist, in Kürze Nachwuchs auf die Welt kommt, ein wichtiges Examen bevorsteht, Dein Kind bald die Schule abschließt und ein Schulwechsel deshalb sehr ungünstig wäre, Dir wegen des fortgeschrittenen Alters kein Umzug mehr zuzumuten ist, usw.) _______________________________
Widerspruch Generator für die Wohnungskündigung
Erhältst Du eines schönen Tages die Kündigung Deines Vermieters, wirst Du im ersten Moment vielleicht geschockt, wütend oder traurig sein. Vielleicht steigt auch Angst auf, dass Du bald Dein zu Hause verlierst. Aber keine Panik! Du kannst der Kündigung widersprechen. Der folgende Generator hilft Dir dabei.
Hinweis: Sie können auch eine Mehrfachauswahl vornehmen. Beachten Sie, dass dann nach dem „Punkt“ ein „Komma“ eingefügt wird. In der Word Datei können Sie einfach das „Komma“ nach dem „Punkt“ entfernen.
Wann kann der Vermieter den Mietvertrag kündigen?
Genauso wie Du als Mieter den Mietvertrag kündigen kannst, hat auch Dein Vermieter die Möglichkeit, das Mietverhältnis zu beenden. Das Recht auf eine Kündigung durch den Vermieter ergibt sich aus § 573 BGB. Allerdings kann der Vermieter nicht einfach so eine ordentliche Kündigung aussprechen. Stattdessen muss er ein berechtigtes Interesse daran haben, dass Du ausziehst. Dieses Interesse muss er in dem Kündigungsschreiben nennen und nachvollziehbar erläutern. Der Gesetzgeber geht von drei möglichen Szenarien aus, die ein berechtigtes Interesse des Vermieters an der Beendigung des Mietverhältnisses begründen können:
- 1.) Der Mieter hat seine vertraglichen Pflichten erheblich verletzt.
- 2.) Der Vermieter macht Eigenbedarf geltend. Eigenbedarf heißt, dass der Vermieter die Wohnung für sich selbst, für ein Familienmitglied oder für einen Angehörigen seines Haushalts braucht.
- 3.) Die Fortsetzung des Mietverhältnisses würde den Vermieter daran hindern, die Wohnung wirtschaftlich zu verwerten. Gleichzeitig wäre dies mit erheblichen Nachteilen für ihn verbunden. Eine Kündigung ist aber nicht zulässig, wenn der Vermieter die Miete erhöhen, die Wohnung anderweitig vermieten oder das Gebäude mieterfrei verkaufen will.
Wann kann ich gegen die Kündigung Widerspruch einlegen?
Hat Dein Vermieter gekündigt, kannst Du Widerspruch gegen die Kündigung einlegen und verlangen, dass das Mietverhältnis fortgesetzt wird. Dein Recht, einer Kündigung zu widersprechen, ergibt sich durch § 574 BGB. Demnach kannst Du Widerspruch einlegen, wenn der Auszug aus der Wohnung eine unzumutbare Härte für Dich, Deine Familienmitglieder oder einen Angehörigen Deines Haushalts bedeuten würde. Die Rechtsprechung sieht unter anderem
- ein hohes Lebensalter und die damit einhergehende Verwurzelung mit dem Wohnumfeld,
- eine Schwangerschaft in fortgeschrittenem Stadium,
- eine schwere Erkrankung, Behinderung oder Invalidität,
- eine bevorstehende Examenssituation,
- ein notwendiger Schulwechsel, wenn Dein Kind die Schule in Kürze abschließt
als Härtegründe an. Vor Gericht können aber auch andere Situationen einen Härtefall begründen. Außerdem liegt eine Härte vor, wenn es unter zumutbaren Bedingungen nicht möglich ist, einen angemessenen Ersatzwohnraum zu beschaffen. Doch Vorsicht: Eine Wohnung, die teurer ist als die bisherige, ist allein wegen der höheren Miete nicht automatisch unangemessen.
Bei der Beurteilung, ob die Interessen des Vermieters berechtigt sind, werden grundsätzlich nur die Gründe berücksichtigt, die er im Kündigungsschreiben genannt hat. Nur wenn nachträglich weitere Gründe dazugekommen sind, können diese unter Umständen ebenfalls gewürdigt werden.
- Dir Dein Vermieter zu Recht fristlos gekündigt hat,
- Du ein möbliertes Zimmer in der Wohnung Deines Vermieters bewohnst oder
- Du einen befristeten Mietvertrag ohne Kündigungsschutz abgeschlossen hattest.
In diesen Fällen hat Dein Widerspruch nämlich keine Aussicht auf Erfolg.
Wie kann ich der Kündigung widersprechen?
Akzeptierst Du die Kündigung des Vermieters nicht, musst Du ein Schreiben aufsetzen. In diesem Schreiben widersprichst Du der Kündigung und berufst Dich auf die Härtefallregelung. Gleichzeitig verlangst Du die Fortsetzung des Mietverhältnisses. Den Widerspruch als solches musst Du nicht zwingend begründen. Wenn Dich Dein Vermieter dazu auffordert, musst Du die Begründung aber unverzüglich nachreichen. Insofern ist es ratsam, direkt im Widerspruchsschreiben anzugeben, aus welchem Härtegrund Du die Kündigung zurückweist.
- Achtung: Für Deinen Widerspruch hast Du nicht allzu viel Zeit. Spätestens zwei Monate, bevor das Mietverhältnis endet, muss der Vermieter Deinen Widerspruch nämlich erhalten haben.
Wie geht es nach meinem Widerspruch weiter?
Durch Deinen Widerspruch hast Du einen Anspruch darauf, dass das Mietverhältnis solange fortgesetzt wird, wie der Härtgrund besteht. Ist der Härtegrund, auf den Du Dich berufen hast, weggefallen, kann der Vermieter erneut kündigen. Voraussetzung ist natürlich, dass sein berechtigtes Interesse an der Kündigung nach wie vor besteht. Möchte der Vermieter seine Kündigung trotz Deines Widerspruchs durchsetzen, kann er dies nur durch eine Räumungsklage erreichen. Das Gericht prüft daraufhin zunächst die Kündigung.