Aktualisiert am 28. Juli 2024 von Ömer Bekar, geprüft und gegengelesen von Rechtsanwalt Olaf Kamper
Ein Widerspruch gegen Mahngebühren und eine Mahnung ist notwendig, wenn Sie der Meinung sind, dass die Mahnung unbegründet ist oder die Mahngebühren unberechtigt erhoben wurden. Unser Musterschreiben bietet Ihnen eine rechtlich geprüfte Vorlage, die Ihnen hilft, Ihren Widerspruch effektiv und korrekt zu formulieren. Diese Vorlage wurde von erfahrenen Fachanwälten geprüft, um Ihre Erfolgsaussichten zu maximieren.
Straße Hausnummer
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Unternehmen
Straße Hausnummer
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Ort, Datum
Widerspruch gegen Mahngebühren und Mahnung vom [Datum der Mahnung], Kundennummer [Kundennummer]
Sehr geehrte Damen und Herren,
hiermit lege ich Widerspruch gegen die Mahnung vom [Datum der Mahnung] und die damit verbundenen Mahngebühren ein. Nach eingehender Prüfung bin ich der Meinung, dass die Mahnung und die Mahngebühren aus folgenden Gründen nicht gerechtfertigt sind:
- Zahlung bereits erfolgt: Die angeblich offene Forderung wurde bereits am [Datum der Zahlung] beglichen. Bitte finden Sie den Zahlungsnachweis als Anlage beigefügt.
- Forderung unberechtigt: Die in der Mahnung angegebene Forderung ist unberechtigt, da keine vertragliche Grundlage dafür besteht.
- Keine vorherige Rechnung erhalten: Ich habe keine vorherige Rechnung erhalten und daher keine Möglichkeit gehabt, die Forderung rechtzeitig zu begleichen.
- Unverhältnismäßige Mahngebühren: Die Höhe der Mahngebühren erscheint mir unverhältnismäßig und nicht gerechtfertigt.
Ich bitte Sie daher, die Mahnung und die Mahngebühren zu überprüfen und mir eine schriftliche Bestätigung des Eingangs dieses Widerspruchs zukommen zu lassen. Zudem fordere ich eine detaillierte Aufstellung der angeblichen Forderung und eine nachvollziehbare Berechnung der Mahngebühren.
Mit freundlichen Grüßen,
[Unterschrift]Vorname Nachname
Voraussetzungen für den Widerspruch gegen Mahngebühren und eine Mahnung
Voraussetzung | Beschreibung |
---|---|
Fristgerechte Einreichung | Der Widerspruch sollte zeitnah nach Erhalt der Mahnung eingereicht werden, idealerweise innerhalb von 14 Tagen. |
Schriftform | Der Widerspruch muss schriftlich erfolgen und eine klare Erklärung des Widerspruchs enthalten. |
Begründung | Der Widerspruch sollte eine klare und nachvollziehbare Begründung enthalten, warum die Mahnung und die Mahngebühren als unbegründet oder fehlerhaft erachtet werden. |
Eingangsbestätigung | Es ist ratsam, eine schriftliche Bestätigung des Eingangs des Widerspruchs anzufordern, um sicherzustellen, dass der Widerspruch bearbeitet wird. |
Wenn Du eine Ware bestellst oder eine Dienstleistung in Anspruch nimmst, entsteht ein Schuldverhältnis. Dieses Schuldverhältnis verpflichtet Dich dazu, den Geldbetrag zu bezahlen, der als Gegenleistung für die Ware oder Dienstleistung vereinbart war.
Bezahlst Du nicht oder nur anteilig, wird Dir der Anbieter meist eine Mahnung schicken. Aber was tun, wenn Du eine Mahnung bekommst, obwohl die Rechnung schon längst bezahlt ist?
►Musterbrief: Mahnung Widerspruch
Name
Anschrift
Unternehmen oder Ansprechpartner
Anschrift
Ort, den Datum
Ihre Mahnung vom (Datum)
Sehr geehrte/r Frau/Herr ___________/Damen und Herren,
mit Schreiben vom (Datum), mir zugegangen am (Datum), mahnen Sie die fällige Zahlung
in Höhe von __________ Euro
zu Rechnung Nummer __________________ vom (Datum)
an. Diese Zahlung habe ich jedoch bereits am (Datum) veranlasst. Den dazugehörigen Zahlungsbeleg lege ich diesem Schreiben als Nachweis bei.
Ihre Mahnung betrachte ich insofern als gegenstandslos. Sollte meine Zahlung wider Erwarten nicht bei Ihnen angekommen sein, bitte ich jedoch um kurze Nachricht.
Mit freundlichen Grüßen,
Unterschrift
Widerspruch Generator Mahnung & Mahngebühren
Der einfachste und sicherste Weg, um Mahnungen zu vermeiden, ist, fällige Zahlungen pünktlich zu leisten. Nun kann es im Alltagstrubel aber durchaus passieren, dass Du eine Rechnung vergisst. Vielleicht bist Du aber auch knapp bei Kasse und kannst die Rechnung nicht gleich oder nicht vollständig bezahlen. Allerdings ist auch möglich, dass Deine Zahlung untergeht und Du eine Mahnung bekommst, obwohl die Rechnung bezahlt ist. Oder dass Du eine Rechnung bezahlen sollst, obwohl Du gar nichts gekauft oder bestellt hast. Hast Du eine Mahnung bekommen, die nicht gerechtfertigt ist, kannst Du ihr widersprechen. Und auch zu hoch angesetzte Mahngebühren musst Du nicht akzeptieren. Wie Du Dein Widerspruchsschreiben formulieren kannst, zeigt Dir der folgende Generator.
Hinweis: Sie können auch eine Mehrfachauswahl vornehmen. Beachten Sie, dass dann nach dem „Punkt“ ein „Komma“ eingefügt wird. In der Word Datei können Sie einfach das „Komma“ nach dem „Punkt“ entfernen.
Wie kann es passieren, dass ich trotz Zahlung eine Mahnung erhalte?
Hat Dein Vertragspartner seinen Teil der Abmachung erfüllt, indem er die bestellte Ware geliefert oder die beauftragte Leistung erbracht hat, steht ihm als Gegenleistung die vereinbarte Zahlung zu. Hältst Du nun Deinen Teil der Abmachung nicht ein und bezahlst die Rechnung zu spät, nur teilweise oder gar nicht, kann Dein Vertragspartner seine Forderung durchsetzen. In den meisten Fällen wird er Dir dazu eine Mahnung schicken. Dies ist notwendig, damit ein Zahlungsverzug eintreten kann. Der Zahlungsverzug wiederum ist die Voraussetzung dafür, dass Dein Vertragspartner weitere Schritte einleiten kann, um an sein Geld zu kommen.
Nun kann es aber passieren, dass Du eine Mahnung erhältst, obwohl Du die Zahlung schon geleistet hast. Der Grund hierfür kann im Computersystem liegen. Bei den meisten Ämtern, Behörden und Unternehmen wird der Zahlungsverkehr automatisch erfasst. Im Computer ist dann vermerkt, wann eine Rechnung fällig ist. Stellt der Computer bei der Abfrage fest, dass noch keine Zahlung verbucht ist, wird automatisch eine Mahnung verschickt. Insofern können sich der Geldeingang und der Versand des Mahnschreibens einfach nur zeitlich überschnitten haben. Ein anderer Grund kann sein, dass Zahlungen und das Mahnwesen von verschiedenen Abteilungen bearbeitet werden. Folglich kann es passieren, dass Dein Geld zwar schon eingegangen ist, Deinem Kundenkonto aber noch nicht gutgeschrieben wurde. Deshalb ist die Rechnung im System noch offen und die Mahnabteilung wird aktiv. In der Mahnung steht in diesem Fall aber meist der Hinweis, dass Du die Mahnung als gegenstandslos betrachten kannst, wenn Du die Zahlung bereits geleistet hast.
- Übrigens: Einige Unternehmen nennen das erste Schreiben nicht Mahnung, sondern Zahlungserinnerung. Dass Du an die fällige Zahlung erinnert wirst, klingt natürlich freundlicher. Trotzdem ist dieses Schreiben die erste Mahnung, auch wenn es anders heißt.
Wie sollte ich reagieren, wenn ich eine Mahnung bekomme?
Bist Du Dir sicher, dass Du die angemahnte Rechnung bezahlt hast, könnte Dir die Mahnung im Prinzip egal sein. Durch Deine Zahlung hast Du Deine Schulden beglichen. Allerdings bist Du als Schuldner in der Bringschuld. Bringschuld heißt, dass Du eine berechtigte Forderung nicht nur begleichen musst. Stattdessen musst Du auch sicherstellen, dass das Geld bei Deinem Gläubiger ankommt. Deshalb bist Du gut beraten, wenn Du die prüfst, ob die Mahnung nicht doch berechtigt ist. Dabei gehst Du am besten wie folgt vor:
- Kontrolliere Deine Kontoauszüge. Vielleicht hast Du Dich bei der Bankverbindung vertan und die Überweisung wurde daraufhin zurückgebucht. Oder Dein Überweisungsauftrag konnte nicht ausgeführt werden, beispielsweise weil zu wenig Geld auf Deinem Konto war.
- Kontrolliere den Überweisungsvorgang. Möglicherweise hast Du eine falsche Rechnungsnummer angegeben oder Dich bei der Kundennummer vertippt. Oder Dir ist beim Verwendungszweck ein Fehler unterlaufen. Oder Du hast eine wichtige Angabe vergessen. All dies kann dazu führen, dass Deine Zahlung zwar eingegangen ist, Dein Vertragspartner sie aber nicht zuordnen kann.
In den meisten Fällen wird sich die Angelegenheit auf diese Weise klären lassen. Haben sich Deine Zahlung und die Mahnung überschnitten, ist die Sache sowieso erledigt. Konnte Deine Zahlung nicht zugeordnet werden, kann Dein Vertragspartner dies durch den Zahlungsnachweis nachholen. Sollte das Geld nicht aufgetaucht sein, wird Dich Dein Vertragspartner entsprechend informieren. Du kannst daraufhin einen Nachforschungsauftrag bei Deiner Bank stellen. Sie wird den Vorgang prüfen und Dir schriftlich mitteilen, was mit Deinem Geld passiert ist. Das Schreiben der Bank wiederum ist für Dich der Beleg dafür, dass Du die Zahlung ordnungsgemäß geleistet hast. Damit hast Du den verspäteten oder nicht erfolgten Zahlungseingang nicht verschuldet. Dies ist vor allem im Hinblick auf ein mögliches Mahnverfahren wichtig.
Warum sollte ich einer unberechtigten Mahnung widersprechen? (echt dumme Frage:-)
Auf den ersten Blick erscheint eine Mahnung harmlos. Noch ist ja nichts passiert und wenn Du die Zahlung schon geleistet hast oder spätestens jetzt bezahlst, ist die Sache vom Tisch. Ganz so auf die leichte Schulter nehmen solltest Du eine Mahnung aber nicht. Bezahlst Du eine fällige Forderung nicht, wird Dich Dein Vertragspartner durch die Mahnung an die Zahlung erinnern. Zudem wird er Dir in dem Mahnschreiben eine Frist setzen, bis wann er den Zahlungseingang erwartet. Ist diese Zahlungsfrist verstrichen und Dein Geld noch immer nicht da, bist Du in Zahlungsverzug. Dein Vertragspartner hat ab diesem Moment die Möglichkeit, ein Inkassounternehmen einzuschalten. Er kann aber auch ein gerichtliches Mahnverfahren einleiten.
- Achtung: Anders als oft angenommen, muss Dir Dein Vertragspartner nicht erst zwei oder drei Mahnungen schicken. Steht auf der Rechnung, dass Du nach 30 Tagen automatisch in Zahlungsverzug bist, braucht es sogar gar keine Mahnung.